Druckkultur seit 19fünfundsechzig

Modernste Datenverarbeitung, Kreativität und Präzision sind unser Anspruch. Wir glauben an die Kraft des gedruckten Wortes durch individuelle Typografie und machen genau das, was wir am besten können. Es liegt uns am Herzen zu verstehen und umzusetzen, technisch komplexe Abläufe zu beherrschen und zu nutzen. Mit diesem Credo finden wir gemeinsam Lösungen, die überzeugen.

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Informationen zu Print und Nachhaltigkeit

Das Stammholz ausgewachsener Bäume ist viel zu wertvoll und daher zu teuer für die Papier-, Druck und Medienwirtschaft. Es wird vor allem für Häuser und Möbel verwendet. Frischfasern für die Papierherstellung dagegen stammen überwiegend aus Sägewerksabfällen, Plantagen- oder auch Durchforstungsholz. Bei der Zellstoffgewinnung aus Plantagenholz werden keine Naturwälder gerodet. Plantagen werden häufig auf landwirtschaftlich genutzten Flächen angelegt, die nicht mehr produktiv waren. Bei der Durchforstung von Wäldern nehmen Forstwirte einzelne schwächere Bäume aus dem Wald heraus, um den übrigen Bäumen bessere Wachstumschancen zu geben.

Entgegen manchen Theorien ist konsequentes Durchforsten – gerade in Zeiten des Klimawandels – ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Wälder. Durch die Entnahme von Nachbarbäumen stehen den verbleibenden Bäumen im frei werden Wurzelraum zusätzliche Wasser- und Nährstoffressourcen zur Verfügung, die genutzt werden können. 

Die europäische Holzhandelsverordnung (European Timber Regulation, EUTR) beaufsichtigt den Holzimport nach Europa strengstens. Damit dürfen illegal geschlagenes Holz und Holzprodukte nicht in der EU in Verkehr gebracht werden. Alle Händler, die erstmals Holz oder Holzprodukte – also auch Papier – in der EU verkaufen, müssen die Sorgfaltspflichten der EUTR erfüllen. Zur Dokumentation einer nachhaltigen Forstwirtschaft unterstützt die Papierindustrie die beiden großen Zertifizierungssystme: das „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (PEFC) sowie den „Forest Stewardship Council“ (FSC). Dies macht den Waldschutz für Kunden und Konsumenten über die rechtlichen Nachweise hinaus transparent.

Zukünftig wird durch die neuen EU-Vorschriften zur Entwaldung (Deforestation-RL) sogar per Gesetz sichergestellt, dass Druckererzeugnisse aus Deutschland nachweislich nicht mit Entwaldung in Verbindung stehen.

Quellen: Die Papierindustrie e. V., Bifa-Studie Nachhaltiger Papierkreislauf – eine Faktenbasis, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

Wasser ist eine kostbare Ressource und der Verbrauch wird von den Unternehmen der Wertschöpfungskette Print kontinuierlich optimiert. Das beginnt bei der Papierherstellung, in der auf einen sparsamen Wasserverbrauch geachtet wird. Das Wasser wird daher weitestgehend im Kreislauf gefahren und bis zu 90 Prozent wiederverwertet. Die spezifische Abwassermenge pro Kilogramm Papier, die gemeinhin als Messgröße für den Wasserverbrauch in der Papierindustrie genannt wird, konnte von knapp 50 Litern in den 1970ern bis heute auf 8,7 Litern pro Kilogramm Papier reduziert werden.

Danach wird es entweder in eigens betriebenen Kläranlagen gereinigt oder an kommunale Kläranlagen abgegeben bevor es in die Natur zurückgeführt wird. Rund 1 bis 1,5 Liter Wasser pro kg Papier verdampfen beim Trocknungsprozess und werden an die Umgebungsluft abgegeben.
In Druckereien wird Wasser für die Plattenbelichtung, für den Feuchtwasser- und Reinigungszyklus und mitunter die Luftbefeuchtung benötigt. Der spezifische Wasserverbrauch liegt typischerweise bei 0,2 – 0,5 Litern pro bedrucktem kg Papier.

Quellen: Die Papierindustrie e. V., VDI Verein Deutscher Ingenieure, Umweltkennzahlen 2015, bvdm

Immer wieder rufen Unternehmen oder Organisationen öffentlich dazu auf, „der Umwelt zu liebe“ auf Druckerzeugnisse zu verzichten. Oder sie weisen darauf hin, dass sie die Druckerzeugnisse ihrer Unternehmenskommunikation durch digitale Medien ersetzt haben – der Umwelt zuliebe. Tatsächlich jedoch sind es ganz andere Gründe, die zur Abkehr von Print führen. Denn die Digitale Kommunikation ist mitnichten die per se umweltfreundlichere Alternative zu Print. Die digitale Kommunikation hat einen enormen Bedarf an Energie und nichtnachwachsenden Rohstoffen.

Studien belegen: die Umweltfreundlichkeit hängt von der individuellen der Art des Mediums, vom Nutzungsverhalten und von der Produktion ab. So sind Druckereien, die Umweltmanagementsysteme eingeführt haben, durch eigene Energieerzeugung oder Ökostrom den CO₂-Fußabdruck ihrer Unternehmen reduzieren, nachweislich in der Lage energie- und ressourceneffizient zu produzieren. Und besonders umweltbewusste Kunden können die unvermeidbaren CO₂-Emissionen durch den Erwerb entsprechender CO₂-Zertifikate kompensieren. Davon ist die Online-Kommunikation noch sehr weit entfernt.

Quellen: https://www.oeko.de/blog/der-co2-fussabdruck-unseres-digitalen-lebensstils , VDMA; Studie des Fraunhofer ISE, Bundesverband Druck- und Medien e. V.

Energie ist kostbar. Nicht zuletzt deshalb arbeitet die Druck- und Medienwirtschaft seit vielen Jahren kontinuierlich an der Senkung ihres Energieverbrauches. Zunehmend mehr Betriebe setzen zur Deckung ihres Bedarfes auf ökologische Quellen oder produzieren den Strom sogar selbst – einige bereits zu 100 Prozent. Und auch die Papierfabriken setzen auf effizienzsteigernde Maßnahmen. Sie konnten den Energieverbrauch in Deutschland um über 30 Prozent von rund 3.826 Kilowattstunden pro Tonne Papier im Jahr 1980 auf heute rund 2.644 Kilowattstunden senken.

Quellen: Bundesverband Druck und Medien e. V.; Die Papierindustrie e. V.

Der Altpapierkreislauf in Deutschland ist Weltklasse. Vor allem, weil die Abfalltrennung hervorragend funktioniert. In der Druckproduktion wird bereits beim Einsatz verschiedener Materialien (Papier, Pappe, Farben, Lacke, Klebstoffe) darauf geachtet, dass diese den Recyclingprozess nicht behindern bzw. dass sie recyclebar sind. Dafür setzt sich die Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA) in einer freiwilligen Selbstverpflichtung ein. Für diese Leistungen wurde die Gemeinschaft vom Bundesumweltministerium mehrfach gelobt.

Heute können Papierfasern rechnerisch sieben bis zehn Mal wiederverwendet werden und bieten so einen wertvollen Rohstoff für neues Recyclingpapier. Im Laufe solcher Prozesse wird aus dem Papier einer Hochglanzbroschüre z. B. eine Zeitung, später eine Papiertüte und ganz zum Schluss zu Hygienepapier. Diese Kaskade zeigt sich bei der Einsatzquote von Recyclingpapier. Im grafischen Bereich liegt sie bei 53 Prozent, bei anderen Produkten, z. B. Zeitung bei über 85 Prozent.

Quellen: Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA), Bifa-Studie Nachhaltiger Papierkreislauf – eine Faktenbasis, Die Papierindustrie e. V.

Benutztes Papier ist ein wertvoller Rohstoff und gehört deshalb getrennt entsorgt. Die Produzenten von Zeitungen, Prospekten, Werbeflyern, Haushalts- und Hygieneartikeln, Verpackungen und vielem mehr arbeiten vorzugsweise mit dem vergleichsweise günstigen Rohstoff Altpapier. Auch unter ökologischen Aspekten ist ein hoher Einsatz von Altpapier sinnvoll. Denn im Vergleich zur Papierproduktion aus Frischfasern wird für die Herstellung von Recyclingpapier nur etwa 50 Prozent an Energie und nur rund 33 Prozent der Wassermenge gebraucht. Auch deshalb ist Altpapier schon seit langem der wichtigste Rohstoff der deutschen Papierproduzenten. Der Bedarf an Altpapier in Deutschland ist so groß, dass im Jahr 2022 insgesamt knapp 5,2 Mio. Tonnen Altpapier aus dem Ausland importiert wurden.

Quellen: Umweltbundesamt; Statistisches Bundesamt

Die Papier-, Druck- und Medienwirtschaft sägt nicht an dem Ast auf dem sie sitzt. Wird Holz in verantwortungsvoller Weise aus dem Wald entnommen, bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten. Da fortlaufend mehr aufgeforstet als abgebaut wird, werden die Wälder sogar immer größer. Bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung werden ca. 3 bis 4 Bäume je gefälltem Baum angepflanzt. Europäische Wälder, die für die Herstellung von Produkten aus Holz, genutzt werden, wachsen täglich um eine Fläche von 1.500 Fußballfeldern.

Heute sind die europäischen Wälder um 30 Prozent größer als in den 1950er Jahren. Der mengenmäßig wichtigste Rohstoff für die deutsche Papierindustrie ist Altpapier. Die durchschnittliche Recyclingquote liegt bei rund 79 Prozent. Bei den nötigen Primärfasern wird der Bedarf an Holz (überwiegend Plantagen-, Durchforstungsholz oder Sägewerksabfälle) vorwiegend aus dem Inland gedeckt während Zellstoff überwiegend aus dem Ausland kommt. Dabei setzt die Papierindustrie bei ihrer Rohstoffwahl auf nachhaltige Forstwirtschaft.

Quellen: Eurostat; Die Papierindustrie e. V., Wald- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)